Osttürme des Speyerer Doms werden saniert

Osttürme des Speyerer Doms werden saniert

Speyer (epd). Die beiden Osttürme des Speyerer Kaiserdoms aus dem 11. Jahrhundert werden ab dem Jahresende saniert. Der 1986 aufgebrachte Zementputz bröckele durch den Einfluss von Wind und Wetter, sagte Dombaumeisterin Hedwig Drabik am Donnerstag in Speyer. Von Ende August bis Dezember würden die Türme aus romanischer Bauzeit eingerüstet. In den kommenden sechs Jahren prägten Gerüste das Bild der größten romanischen Kathedrale der Welt, ergänzte Domdekan und Domkustos Christoph Kohl: „Es ist momentan die vorerst letzte Gelegenheit, ein Foto des Doms ohne Gerüste zu machen.“

Die Sanierung der beiden Osttürme sei in nächster Zeit die größte Baumaßnahme an dem Unesco-Weltkulturerbe, das 2030 sein 1.000-jähriges Bestehen feiert, sagte Dombaumeisterin Drabik. Die Zwischendecken aus Beton der beiden jeweils mehr als 70 Meter hohen Osttürme wiesen Korrosionsschäden auf und würden statisch untersucht. Mit den Sanierungsarbeiten werde in den oberen Turmgeschossen des Südostturms begonnen.

Nötig an beiden Osttürmen seien Klempner-, Naturwerkstein- und Restaurierungsarbeiten sowie Putz- und Anstricharbeiten, sagte Drabik. Die Kosten des ersten Bauabschnitts mit der Gerüststellung und Arbeiten an der Spitze des Südostturms beliefen sich auf rund 800.000 Euro.

Ein Schwerpunkt der Arbeiten sind Drabik zufolge die Entwässerung. Angesichts zunehmender Starkregenvorfälle seien die Rohre und Rinnen zur Entwässerung nicht mehr ausreichend dimensioniert. Nach und nach würden alte Leitungen ersetzt.

Domdekan Kohl berichtete von Informationsständern zu Angeboten, Gottesdiensten, Öffnungszeiten - aber auch zu Verhaltensregeln. Manche Besucherinnen und Besucher wüssten nicht mehr, wie man sich in einem sakralen Raum respektvoll zu verhalten habe.

Jährlich investiert das Domkapitel nach den Worten von Kohl rund eine Million Euro in den Erhalt des Speyerer Doms, in dessen Krypta Kaiser, Könige und Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches bestattet sind. Das Land Rheinland-Pfalz trage 40 Prozent der Kosten, der Dombauverein bringe sich mit 135.000 Euro und die Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer mit einem Zuschuss ein. Rund 900.000 Menschen besuchten demnach den Dom im vergangenen Jahr.